Eigenkapital beim Wohnungskauf in der Schweiz – Das musst du wissen
- Roman Welzk
- 19. Apr.
- 3 Min. Lesezeit
Wer in der Schweiz eine Wohnung kaufen möchte, kommt an einem Thema nicht vorbei: dem Eigenkapital. Ohne ausreichendes Eigenkapital ist eine Finanzierung in der Regel nicht möglich – denn Banken verlangen einen klar definierten Mindestanteil an eigenen Mitteln.
In diesem Artikel erfährst du, wie viel Eigenkapital du in der Schweiz beim Wohnungskauf brauchst, welche Quellen erlaubt sind und welche Fehler du unbedingt vermeiden solltest.
Was ist Eigenkapital?
Als Eigenkapital gelten alle finanziellen Mittel, die du beim Kauf einer Immobilie selbst einbringst – also ohne Kredit oder Hypothek. Es bildet die Grundlage für die Finanzierung deiner Eigentumswohnung und ist ein entscheidender Faktor bei der Beurteilung deiner Bonität durch die Bank.
Wie viel Eigenkapital ist notwendig?
In der Schweiz gilt grundsätzlich: Mindestens 20 Prozent des Kaufpreises müssen als Eigenkapital vorhanden sein.
Ein Beispiel:
Kaufpreis der Wohnung = 800.000 CHF
Erforderliches Eigenkapital = mindestens 160.000 CHF
Davon müssen mindestens 10 Prozent (also 80.000 CHF) in Form von hartem Eigenkapital eingebracht werden. Das bedeutet: Dieser Teil darf nicht aus der Pensionskasse (2. Säule) stammen.
Welche Eigenkapitalquellen sind erlaubt?
In der Schweiz akzeptieren Banken verschiedene Formen von Eigenkapital. Dazu zählen:
1. Ersparnisse: Klassische Sparkonten, Bargeld, Tagesgeld oder Festgeld.
2. Wertschriften: Aktien, Fonds, ETFs – vorausgesetzt, sie werden verkauft oder beleihbar gemacht.
3. Säule 3a: Geld aus gebundenem Vorsorgesparen kann unter gewissen Bedingungen verwendet werden (z. B. für selbstgenutztes Wohneigentum).
4. Pensionskassenguthaben (2. Säule): Du kannst Teile deiner beruflichen Vorsorge zur Finanzierung nutzen, aber nur für selbst bewohnte Immobilien. Achtung: Nicht für den gesamten Eigenkapitalanteil zulässig!
5. Schenkungen & Erbschaften: Zulässig, wenn sie dokumentiert und nachvollziehbar sind.
6. Vorschüsse auf Erbteile oder zinslose Darlehen von Familienmitgliedern: Diese werden von Banken häufig akzeptiert, müssen aber klar geregelt sein.
Warum Eigenkapital so wichtig ist
Eigenkapital reduziert das Risiko für die Bank – und auch für dich. Je mehr eigenes Geld du einbringst, desto kleiner ist deine Hypothek. Das wirkt sich positiv auf die Zinskosten und die Tragbarkeit aus.
Zudem verlangen Banken bei höheren Eigenmitteln oft bessere Konditionen und Zinssätze – dein Eigenkapital wirkt sich also direkt auf die Kosten deiner Finanzierung aus.
Was zählt nicht als Eigenkapital?
Konsumkredite oder Darlehen von Dritten ohne Nachweis
Geld aus illegalen oder nicht dokumentierten Quellen
Vermögenswerte, die nicht liquidierbar oder stark schwankend sind (z. B. Luxusuhren, Sammlungen)
Kann man auch mit weniger als 20 % Eigenkapital kaufen?
Theoretisch gibt es Modelle mit weniger als 20 Prozent Eigenkapital, etwa durch zusätzliche Sicherheiten oder mit Bürgschaften – praktisch ist das aber selten und wird nur in Sonderfällen genehmigt. Die meisten Banken bestehen auf die klassische 20-Prozent-Regelung.
Tipps zur Eigenkapitalplanung
Frühzeitig sparen: Je früher du mit dem Vermögensaufbau beginnst, desto einfacher erreichst du das Ziel. Zum Beispiel bei den günstigsten Schweizer Vermögensverwaltern Findependent oder Selma.
Vorsorge einbeziehen: Prüfe die Möglichkeiten der Säule 3a und 2. Säule. Schau mal in meine Artikel zur Säule 3a bei Viac.
Familienhilfe nutzen: Finanzielle Unterstützung von Eltern oder Großeltern kann entscheidend sein.
Immobilienbudget realistisch wählen: Passe deine Suche dem verfügbaren Eigenkapital an.
Fazit
Ohne Eigenkapital kein Wohnungskauf – das gilt in der Schweiz mehr denn je. Mindestens 20 Prozent des Kaufpreises musst du aus eigenen Mitteln aufbringen, davon die Hälfte aus „harten“ Quellen. Eine durchdachte Eigenkapitalstrategie ist der erste und wichtigste Schritt auf dem Weg zu den eigenen vier Wänden. Wer früh plant, spart langfristig – und erhöht die Chancen auf eine erfolgreiche Finanzierung.
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