Deutschland und die Schweiz haben viele Gemeinsamkeiten, doch es gibt auch bedeutende Unterschiede in Kultur, Sprache und Lebensweise. Wer als Deutscher in die Schweiz zieht oder mit Schweizern zu tun hat, sollte diese Unterschiede kennen, um Missverständnisse zu vermeiden.
1. Sprache – Gleiche Wörter, andere Bedeutung
Obwohl Deutsch eine der vier Amtssprachen der Schweiz ist, unterscheidet sich das Schweizer Hochdeutsch und vor allem das Schweizerdeutsch deutlich vom Standarddeutsch.
Schweizerdeutsch ist kein Dialekt, sondern eine eigenständige Sprachvariante mit regionalen Unterschieden.
Manche Begriffe sind in der Schweiz anders oder haben eine andere Bedeutung:
Trottoir (CH) statt „Gehweg“ (DE)
Velo (CH) statt „Fahrrad“ (DE)
Grüezi (CH) statt „Hallo“ (DE)
Höflichkeit: Schweizer sagen oft „Merci vielmal“ (Dankeschön) und nutzen häufiger das „Sie“, während in Deutschland das „Du“ schneller angeboten wird.
2. Mentalität – Zurückhaltung vs. Direktheit
Schweizer gelten als höflich und zurückhaltend, während Deutsche oft als direkter und manchmal forsch wahrgenommen werden.
Kritik wird in der Schweiz meist vorsichtig formuliert („Das könnten wir vielleicht anders machen.“), während Deutsche eher klare Aussagen treffen („Das ist falsch.“).
Pünktlichkeit ist in beiden Ländern wichtig, aber Schweizer legen noch mehr Wert darauf – fünf Minuten zu spät zu kommen, kann als unhöflich gelten.
3. Arbeitswelt – Struktur vs. Effizienz
Hierarchien: In der Schweiz sind Unternehmen oft weniger hierarchisch als in Deutschland. Entscheidungsprozesse sind demokratischer, dauern aber manchmal länger.
Arbeitszeiten: In der Schweiz gibt es eine längere Wochenarbeitszeit (42–45 Stunden) als in Deutschland (meist 38–40 Stunden).
Urlaub: In Deutschland sind 30 Urlaubstage (in vielen Branchen) üblich, in der Schweiz meist nur 20–25 Tage.
Löhne: Die Löhne in der Schweiz sind deutlich höher, aber auch die Lebenshaltungskosten steigen entsprechend.
4. Gesellschaft und Alltag – Unterschiede im Verhalten
Small Talk: In Deutschland wird Small Talk oft als oberflächlich angesehen, während er in der Schweiz Teil der sozialen Interaktion ist.
Anstehen: Schweizer stehen diszipliniert an, während in Deutschland oft „gedrängelt“ wird.
Bezahlen: In Deutschland zahlt man oft mit Bargeld, in der Schweiz ist Kartenzahlung weit verbreiteter.
5. Bürokratie und Gesetze
Die Schweiz ist kein EU-Mitglied, daher gelten für Zuwanderer aus Deutschland besondere Regeln, etwa für Arbeitserlaubnis und Aufenthaltsbewilligung.
Schweizer Behörden arbeiten oft effizienter, Anträge werden schneller bearbeitet als in Deutschland.
In Deutschland gibt es oft mehr Vorschriften (z. B. für Ruhezeiten), während die Schweiz mehr auf Eigenverantwortung setzt.
Fazit
Die Unterschiede zwischen Schweizern und Deutschen sind oft subtil, aber entscheidend. Wer sich an die sprachlichen, kulturellen und gesellschaftlichen Besonderheiten anpasst, wird sich in der Schweiz schnell wohlfühlen und Missverständnisse vermeiden.
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