In der Schweiz ist der Bundesrat die Exekutive und setzt sich aus sieben Mitgliedern zusammen. Die Bundesräte werden vom Parlament, der Bundesversammlung, gewählt. Hier ist, wie dieser Wahlprozess abläuft:
1. Kandidatenaufstellung: In der Regel sind die Bundesräte Mitglieder der führenden politischen Parteien der Schweiz. Die Parteien stellen Kandidaten für die Bundesratswahlen auf. Jede der vier größten Parteien – die Schweizerische Volkspartei (SVP), die Sozialdemokratische Partei (SP), die Freisinnig-Demokratische Partei (FDP) und die Christlichdemokratische Volkspartei (CVP) – hat normalerweise Anspruch auf einen Sitz im Bundesrat. Die restlichen drei Sitze werden je nach politischer Stärke der Parteien vergeben.
2. Wahlprozess: Die Bundesratswahlen finden alle vier Jahre statt oder wenn ein Mitglied des Bundesrats zurücktritt oder verstirbt. Die Bundesversammlung, bestehend aus den beiden Kammern des Parlaments (dem Nationalrat und dem Ständerat), wählt die Mitglieder des Bundesrats in einer gemeinsamen Sitzung.
3. Absolute Mehrheit: Bei den Bundesratswahlen wird in mehreren Wahlgängen abgestimmt. Im ersten Wahlgang müssen die Kandidaten eine absolute Mehrheit der Stimmen der anwesenden Abgeordneten erhalten. Das bedeutet, sie benötigen mindestens 123 der 246 Stimmen. Wenn kein Kandidat die absolute Mehrheit erreicht, folgen weitere Wahlgänge.
4. Stichwahlen: Normalerweise erfolgt die Wahl der Bundesräte in Stichwahlen. Im zweiten Wahlgang ist eine relative Mehrheit ausreichend, was bedeutet, dass der Kandidat die meisten Stimmen erhalten muss, auch wenn er keine absolute Mehrheit hat. Die Wahlen gehen so lange weiter, bis alle sieben Mitglieder des Bundesrats gewählt sind.
5. Departementsverteilung: Nach der Wahl verteilt der gewählte Bundesrat die verschiedenen Departements, die für verschiedene Regierungsbereiche zuständig sind. Diese Verteilung erfolgt nach informellen Verhandlungen und Beratungen zwischen den Bundesräten.
Der Bundesrat ist bekannt für seine Kollegialität, was bedeutet, dass Entscheidungen gemeinsam getroffen werden und nicht von einzelnen Mitgliedern. Jedes Bundesratsmitglied ist für sein eigenes Departement verantwortlich und bringt seine politische Erfahrung und Expertise in die Regierungsarbeit ein.
Die Wahl des Bundesrats ist ein wichtiger demokratischer Prozess in der Schweiz, der die politische Vielfalt des Landes widerspiegelt und sicherstellt, dass verschiedene politische Strömungen in der Regierung vertreten sind.
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