Wohnung kaufen in der Schweiz – Was braucht es dafür?
- Roman Welzk
- vor 4 Tagen
- 3 Min. Lesezeit
Der Traum von den eigenen vier Wänden ist auch in der Schweiz weit verbreitet. Doch wer in der Schweiz eine Wohnung kaufen möchte, stellt schnell fest: Es gibt viele Regeln, Voraussetzungen und Besonderheiten zu beachten – gerade im Vergleich zu anderen Ländern. In diesem Artikel erfährst du, was es wirklich braucht, um eine Wohnung in der Schweiz zu kaufen – von der Finanzierung bis zur Eigentumsübertragung.
Warum in der Schweiz eine Wohnung kaufen?
Die Schweiz bietet eine hohe Lebensqualität, politische Stabilität, starke Währungen und ein solides Rechtssystem. In vielen Regionen steigen die Immobilienpreise seit Jahren kontinuierlich – nicht zuletzt aufgrund der hohen Nachfrage und begrenzten Verfügbarkeit.
Ein Wohnungskauf in der Schweiz ist also nicht nur eine Lebensentscheidung, sondern auch eine Form der Kapitalanlage und Altersvorsorge.
Wer darf in der Schweiz eine Wohnung kaufen?
Grundsätzlich können sowohl Schweizer Bürgerinnen und Bürger als auch ausländische Personen mit Wohnsitz in der Schweiz Eigentum erwerben. Für Ausländer ohne Wohnsitz gelten Einschränkungen (Lex Koller). Wer in der Schweiz lebt – z. B. mit einer B- oder C-Bewilligung – kann in der Regel problemlos eine Wohnung kaufen, sofern sie zum Eigenbedarf dient.
Voraussetzungen für den Wohnungskauf
Damit der Kauf einer Wohnung in der Schweiz gelingt, braucht es bestimmte Voraussetzungen – insbesondere finanzieller und rechtlicher Natur.
1. Eigenkapital
In der Regel musst du mindestens 20 Prozent des Kaufpreises als Eigenkapital einbringen. Mindestens 10 Prozent davon müssen aus "harten" Eigenmitteln stammen, also nicht aus der Pensionskasse (2. Säule). Ersparnisse, Wertschriften oder Schenkungen sind typische Eigenmittelquellen.
2. Tragbarkeit
Die sogenannte Tragbarkeitsregel legt fest, dass die jährlichen Wohnkosten (Zinsen, Amortisation, Unterhalt) nicht mehr als ein Drittel deines Bruttoeinkommens ausmachen dürfen. Banken kalkulieren dabei konservativ – mit einem hypothetischen Zinssatz von rund 5 Prozent.
3. Finanzierung über Hypothek
Die meisten Käufer nutzen eine Hypothek, um den Restbetrag zu finanzieren. In der Schweiz erfolgt die Hypothekenvergabe in zwei Stufen (1. und 2. Hypothek) mit unterschiedlichen Rückzahlungsbedingungen. Wichtig: Vergleiche verschiedene Anbieter, denn Konditionen und Zinssätze unterscheiden sich erheblich.
Ablauf: So läuft der Wohnungskauf in der Schweiz ab
Der Kauf einer Eigentumswohnung folgt in der Schweiz einem klar strukturierten Ablauf:
Finanzierung klären: Zuerst solltest du deine finanzielle Ausgangslage kennen. Ein Finanzierungszertifikat oder eine Finanzierungsbestätigung von der Bank ist oft hilfreich.
Objekt finden: Suche gezielt nach passenden Wohnungen, z. B. über Immobilienportale oder mit Hilfe eines Maklers.
Kaufpreis verhandeln: Bei Interesse kannst du mit dem Verkäufer über den Preis und weitere Bedingungen verhandeln.
Kaufvertrag erstellen: Der Kaufvertrag wird vom Notar vorbereitet. Beide Parteien unterschreiben diesen beim Notariat.
Beurkundung durch Notar: Der Notar führt die öffentliche Beurkundung durch – erst danach ist der Vertrag rechtsgültig.
Eintrag ins Grundbuch: Mit dem Eintrag im Grundbuch wirst du offiziell Eigentümer oder Eigentümerin der Wohnung.
Übergabe und Zahlung: Die Zahlung des Kaufpreises erfolgt meist kurz vor oder bei der Übergabe der Wohnung.
Kosten beim Wohnungskauf
Neben dem Kaufpreis solltest du auch die Nebenkosten beim Immobilienkauf einplanen:
Notariatskosten
Grundbuchgebühren
Handänderungssteuer (je nach Kanton)
allenfalls Maklergebühren
Hypothekarkosten (z. B. für Eintragungen)
Insgesamt solltest du etwa 3 bis 5 Prozent des Kaufpreises zusätzlich einplanen.
Wohnung kaufen in der Schweiz als Ausländer – was gilt?
Wenn du keinen Wohnsitz in der Schweiz hast, darfst du nur in Ausnahmefällen eine Wohnung kaufen – etwa in Tourismuszonen oder mit spezieller Bewilligung. Diese Einschränkungen basieren auf dem Bundesgesetz über den Erwerb von Grundstücken durch Personen im Ausland (Lex Koller).
Wer jedoch als EU-/EFTA-Bürger mit B-Bewilligung dauerhaft in der Schweiz lebt, kann in der Regel ohne Einschränkungen Wohneigentum erwerben, solange es dem Eigenbedarf dient.
Fazit
Eine Wohnung in der Schweiz zu kaufen, ist gut machbar – wenn du die Voraussetzungen kennst und dich frühzeitig mit der Finanzierung auseinandersetzt. Neben einem ausreichenden Eigenkapital brauchst du eine realistische Einschätzung deiner Tragbarkeit und musst den rechtlich klar geregelten Ablauf einhalten.
Wer sich gut vorbereitet, findet in der Schweiz nicht nur ein Zuhause, sondern auch eine langfristige Investition mit hoher Lebensqualität.
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